30.12.2005, 20:42
Hallo Junx,
Bin nun seit einer Woche auch Prinz…. Und find es einfach nuuuur hammertodes geil. Und weil ich mir u.a. in diesem Forum viele Infos geholt habe will ich auch mit meinen Erfahrungen nicht hinterm Berg halten.
Danach lass ich noch ein paar Statements zu den Themen Sterilität beim „Profi-Piercer“ und Betäubung etc. loslassen…. Ich hab da einen ziemlich konträre Meinung im Gegensatz zur Allgemeinheit, da wird’s viel Schimpfe geben, mal sehn.
Also hier die Story meines PA: Ich habe schon seit 5 Jahren links ein BWP. Und ich habe es immer geliebt… wies aussieht, wie sich’s anfühlt und der Stich war auch ne Erfahrung. Als ich vor ein paar Jahren auf XXX-Internetbildern einen PA gesehen habe war ich ziemlich angetan. Allerdings hab ich das erst mal bei Seite geschoben, war mit meinem BWP erst mal happy und mein Freund fand PAs auch nicht so dolle. Na gut, vor einigen Monaten wurde mein Wunsch immer konkreter und nachdem mein Freund nun sein ok gegeben hat („Du hast immer verrückte Ideen im Urlaub, aber wenns Dich glücklich macht“) hab ichs endlich getan. Ich hab mich entschieden es selbst zu stechen (mehr dazu warum und weshalb weiter unten, vorausschicken muss ich allerdings, dass ich beruflich medizinische Erfahrung habe). Mir also ne 2 mm Kanüle und nen 2 mm Hufeisenring (Titan) besorgt. Erst einen Tag später hab ich es durchgeführt, da ich doch etwas Schiss hatte. Also jetzt wars soweit: Geduscht, nackt aufs Bett, Papiertücher drunter falls es blutet. Ich hab ziemlich lang rumgemacht bis ich den optimalen äußeren Austrittspunkt gefunden hatte. Dann mit Sterilium Virugard alles desinfiziert und nachdem es trocken war mit Octenisept besprüht (weil das gut gleitet). Als nächstes hab ich die Nadel ausgepackt, etwas in die Kanüle zurückgezogen und mit der Plastikröhre rein in die Harnröhre und von inne den Markierungspunkt gesucht. Hat ziemlich unangenehm gezwickt aber war erträglich. Dann wollte ich zustechen aber bekam vor Aufregung einen Zitterer… also noch mal zurück und tief durchatmen! Zweiter Anlauf: Jetzt drücke ich auch die Nadel nach vorne… ich warte auf den Schmerz… und warte… und sehe die Nadelspitze austreten… und warte….. und steche ganz durch! Kein Schmerz, kein Tröpfchen Blut – so was (war fast enttäuscht obwohl ich bestimmt kein Maso bin). Anscheinend hab ich elegant an Nervenbahnen vorbeigestochen, dass keine größeren Blutgefäße an der Stelle sind hab ich schon beachtet. Soweit ok, Nadel raus, Position sieht auch gut aus, dann erst mal etwas entspannen und den skurrilen Anblick einen Plastikröhrchens in meinem Penis „genießen“. Dann den Ring ins Röhrchen durchgezogen. Das Zuschrauben hat etwas gedauert und ich hab rumgefrimelt und dann kam auch 1 Tropfen Blut raus. Wow, what a feeling. Ich hab mir vorsorglich vorm Stechen noch einen runtergeh… und das war auch gut so. Der Ring in meinem Schwanz sorge trotzdem für eine Erektion und das war dann doch unangenehm, so dass sich das Problem von selbst löste. Ich wollte allerdings schnell auf 3,2 mm Drahtstärke kommen und hatte schon Ring und Einführ/Dehnstäbchen. Ehrlich, ich wollte 4 Wochen warten – sind dann allerdings nur 4 Tage geworden (ja ich schäme mich) aber es war bereits nach 4 Tagen gut geheilt. Kein Blut, kein Brennen beim Pinkeln… da hab ich es einfach gemacht. Es war doch zäher als ich dachte und ohne etwas Blut gings auch nicht ab. Aber jetzt ist alles gut & geil, sieht super aus und ich bin mit meinen 33 Jahren stolz wie 14-Järiger, der den Mofaschein geschafft hat. Und jetzt darf er einfach heilen…. Ohne großes Rumgefummle, Hinundherbewegen und besprühen, alles Qautsch…. Oh, da sind wir ja schon bei meinen diskussionswürdigen Meinungen zu ein paar Themen. Na gut, hier sind sie:
1) Thema Pflegen und heilen lassen
M.E. ist es nach dem Stechen totaler Quatsch, den Schmuck übertreiben zu reinigen oder gar zu bewegen. Wenn keimarm gearbeitet wurde und das Immunsystem i.O. ist, ist bei so kleinen Verletzungen nicht mit einer Infektion zu rechnen. Außerdem spürt mein eine Infektion (heiß, geschwollen, Schmerz etc.) und dann sollte man sowieso zum Arzt, zum Piercer nur wenn er medizinischen Background hat.
Innerhalb von zig Jahrmillionen hat sich unser Körper evolutorisch mit seinem Immunsystem einen Biomechanismus zugelegt, der so effizient und perfekt arbeitet, dass man da mit sämtlichem Mittelchen/Methoden nicht mithalten kann. Warum soll ich das getrocknete Wundsekret wegkratzen oder wegspülen – das ist verrückt! Unser Immunsystem reagiert nicht grundlos und macht so eine Barriere. Das ist der erste Schritt eines natürlichen Heilungsverlaufes. Das Schmuckstück sitzt dann fest und entlang dem Stichkanal bilden sich neue, junge Epithelzellen. Wenn ich das Schmuckstück losreiße, reißen auch wieder viele der neuen Zellen weg – klar dass die Heilungen Wochen und Monate dauern bei dem Vorgehen. Normale Reinigung ohne rumnackeln und Schorf wegspülen reicht völlig. Dieser natürliche Wundverschluß ist 1000mal besser als jeder Verband, Pflaster oder Desinfektionsmitteln. Vorsichtshalber nach dem Duschen Octenisept drübersprühen ist ok, wenn keine initiale Infektion vorliegt ist m.E. die Heilprognose ohne dieses Rumgetue schneller und günstiger.
2) Thema Betäubungsmittel
Wenn ein Piercer, der kein Arzt ist oder als medizinischer Fachmann keine ärztliche Weisung dazu hat, eine Betäubung mit einer Spritze setzt, dann handelt er illegal! Das ist gesetzlich so geregelt und das ist auch gut so. Es geht nicht darum ob man die Spritze richtig setzt, das kann fast jeder irgendwann. Es geht darum, dass Medikamente bzw hier BTM weder intravenös noch intramuskulär ohne ärztliche Anordnung gegeben werden dürfen (einige Ausnahmen gibt’s für Diabetiker etc, das hat aber nix mit Piercing zu tun). Auch betäubende Salben haben m.E. hier nichts verloren, da sie nur stören und logischerweise in die offene Wunde gelangen… und da gehört ein topisches Medikament per Definition eben nicht hin. Ein anderer Punkt ist, dass ich glaube, wer nicht bereit ist den dazugehörigen Schmerz zu ertragen, soll sich auch kein Piercing machen. Und das hat nix mit harter Kerl/ hart Frau etc zu tun. Ich galube, wenn einem die Psyche und der eigene Körper sagt: „Ich hab Angst davor, ich will das nicht“, dann sollte man auf diese innere Stimme hören. Oder will man etwa nur einem Modetrend hinterherlaufen oder sich einem Gruppenzwang beugen ohne es wirklich selbst zu wollen. Wer’s will, hält’s aus!
Ok, das ist meine persönliche Meinung und ich weiß, viele denken da anders. Ich akzeptiere das, find es aber bescheuert.
3) Theme Hygiene und Sterilität in Piercingstudios
Sorry liebe Piercing-Profis… hier wird mir etwas zu viel Budenzauber veranstaltet. Man merkt einfach, dass es hier an wissenschaftlicher oder technischer Ausbildung mangelt (bei vielen, nicht bei allen). Es werden pyrogen- und keimfreie Einmalwerkzeuge verwendet und alles andere wird im Autoklaven sterilisiert…. lächerlich! Nicht weil das keine guten Methoden wären, sondern weil sie im Kontext eines Piercingstudios sinnlos sind. Das sind Methoden wie sie in OP Sälen verwendet werden, und auch nur hier machen sie Sinn. Denn hier wird ALLES so steril gehalten, vor allem auch die Umgebungsluft. Entsprechende Luftanlagen, die filtern und sterilisieren und für einen laminaren Luftfluss über dem Patienten sorgen kosten viele 100.000,-€ wenn nicht mehr. Daher findet man sie auch in Krankenhäusern und nicht in Piercingstudios. Hier wird eine Sterilität vorgegaukelt, die gar nicht vorhanden ist und m.E. auch nicht nötig ist. Klar lieber übervorsichtig, aber ich glaube, das ist ein Marketingthema bei Euch. Mit solchen schrägen Argumenten hält man die Leute davon ab es selbst zu tun und sich das Geschäft zu verderben. Ein Beispiel: Wenn diese Sterilität bei derartigen Verletzungen nötig wäre, dann würden täglich viele tausend Leute an den Folgen eines Schnittes, den man sich beim Zwiebel- oder Fleischschneiden geholt hat, sterben. Mit dieser Art Marketing kann man natürlich auch andere Preise verlangen. Wie ist es sonst zu erklären, dass ein Piercing im Schnitt über hundert Euro kostet… für max 30 min. Arbeit und ein paar Euro Materialeinsatz. In dieser Branche würde etwas weniger Vernebelung und etwas mehr standardisierte Ausbildung ganz gut tun. Also liebe Piercing-Träger, wer die Grundsätze der Wundversorgung und des keimarmen Arbeitens versteht und ein bisschen Ahnung von Anatomie hat, kann mit einfachen Mitteln Piercings genauso gefahrlos stechen wie für teuer Geld im Studio. M.E. sollte man das Geld nicht beim Piercer, sondern VORHER beim Arzt lassen und sich mal ein Blutbild machen lassen und vom Arzt erklären lassen, ob das Immunsystem gerade fit ist oder nicht und ob andere individuelle Gründe gegen das Piercing sprechen. Das würde das individuelle Infektionsrisiko tatsächlich senken, aber diesen Vorschlag hab ich noch von keinem Piercer gehört.
KLAR, gibt’s es viele gute Gründe ins Studio zu gehen: Wenn man selbst nicht an die Stelle rankommt, keinen kennt der es machen kann und dem man vertraut oder man es sich selbst nicht zutraut. Das hat aber alles mehr mit Psyche, Beratung und Händchenhalten zu tun… und nix mit sterilem Arbeiten.
Ok liebe Leute, ich weiß, dass meine Thesen hier einigen von Euch ziemlich sauer aufstoßen werden. Daher meine Bitte: Keine Beleidigungen und persönlichen Angriffe! Ich habe nicht beabsichtigt irgendwen persönlich oder in seiner Berufsehre anzugreifen, auch wenn meine Äußerungen hart sind. Für gute Gegenargumente – sachlich und fachlich – bin ich jedoch dankbar. Ich bin der letzte, der sich von guten Argumenten nicht eines besseren belehren lässt…. wär nett! Danke!
Lieben Gruß von mir und meinem neuen Prinzen!
Mucy
Bin nun seit einer Woche auch Prinz…. Und find es einfach nuuuur hammertodes geil. Und weil ich mir u.a. in diesem Forum viele Infos geholt habe will ich auch mit meinen Erfahrungen nicht hinterm Berg halten.
Danach lass ich noch ein paar Statements zu den Themen Sterilität beim „Profi-Piercer“ und Betäubung etc. loslassen…. Ich hab da einen ziemlich konträre Meinung im Gegensatz zur Allgemeinheit, da wird’s viel Schimpfe geben, mal sehn.
Also hier die Story meines PA: Ich habe schon seit 5 Jahren links ein BWP. Und ich habe es immer geliebt… wies aussieht, wie sich’s anfühlt und der Stich war auch ne Erfahrung. Als ich vor ein paar Jahren auf XXX-Internetbildern einen PA gesehen habe war ich ziemlich angetan. Allerdings hab ich das erst mal bei Seite geschoben, war mit meinem BWP erst mal happy und mein Freund fand PAs auch nicht so dolle. Na gut, vor einigen Monaten wurde mein Wunsch immer konkreter und nachdem mein Freund nun sein ok gegeben hat („Du hast immer verrückte Ideen im Urlaub, aber wenns Dich glücklich macht“) hab ichs endlich getan. Ich hab mich entschieden es selbst zu stechen (mehr dazu warum und weshalb weiter unten, vorausschicken muss ich allerdings, dass ich beruflich medizinische Erfahrung habe). Mir also ne 2 mm Kanüle und nen 2 mm Hufeisenring (Titan) besorgt. Erst einen Tag später hab ich es durchgeführt, da ich doch etwas Schiss hatte. Also jetzt wars soweit: Geduscht, nackt aufs Bett, Papiertücher drunter falls es blutet. Ich hab ziemlich lang rumgemacht bis ich den optimalen äußeren Austrittspunkt gefunden hatte. Dann mit Sterilium Virugard alles desinfiziert und nachdem es trocken war mit Octenisept besprüht (weil das gut gleitet). Als nächstes hab ich die Nadel ausgepackt, etwas in die Kanüle zurückgezogen und mit der Plastikröhre rein in die Harnröhre und von inne den Markierungspunkt gesucht. Hat ziemlich unangenehm gezwickt aber war erträglich. Dann wollte ich zustechen aber bekam vor Aufregung einen Zitterer… also noch mal zurück und tief durchatmen! Zweiter Anlauf: Jetzt drücke ich auch die Nadel nach vorne… ich warte auf den Schmerz… und warte… und sehe die Nadelspitze austreten… und warte….. und steche ganz durch! Kein Schmerz, kein Tröpfchen Blut – so was (war fast enttäuscht obwohl ich bestimmt kein Maso bin). Anscheinend hab ich elegant an Nervenbahnen vorbeigestochen, dass keine größeren Blutgefäße an der Stelle sind hab ich schon beachtet. Soweit ok, Nadel raus, Position sieht auch gut aus, dann erst mal etwas entspannen und den skurrilen Anblick einen Plastikröhrchens in meinem Penis „genießen“. Dann den Ring ins Röhrchen durchgezogen. Das Zuschrauben hat etwas gedauert und ich hab rumgefrimelt und dann kam auch 1 Tropfen Blut raus. Wow, what a feeling. Ich hab mir vorsorglich vorm Stechen noch einen runtergeh… und das war auch gut so. Der Ring in meinem Schwanz sorge trotzdem für eine Erektion und das war dann doch unangenehm, so dass sich das Problem von selbst löste. Ich wollte allerdings schnell auf 3,2 mm Drahtstärke kommen und hatte schon Ring und Einführ/Dehnstäbchen. Ehrlich, ich wollte 4 Wochen warten – sind dann allerdings nur 4 Tage geworden (ja ich schäme mich) aber es war bereits nach 4 Tagen gut geheilt. Kein Blut, kein Brennen beim Pinkeln… da hab ich es einfach gemacht. Es war doch zäher als ich dachte und ohne etwas Blut gings auch nicht ab. Aber jetzt ist alles gut & geil, sieht super aus und ich bin mit meinen 33 Jahren stolz wie 14-Järiger, der den Mofaschein geschafft hat. Und jetzt darf er einfach heilen…. Ohne großes Rumgefummle, Hinundherbewegen und besprühen, alles Qautsch…. Oh, da sind wir ja schon bei meinen diskussionswürdigen Meinungen zu ein paar Themen. Na gut, hier sind sie:
1) Thema Pflegen und heilen lassen
M.E. ist es nach dem Stechen totaler Quatsch, den Schmuck übertreiben zu reinigen oder gar zu bewegen. Wenn keimarm gearbeitet wurde und das Immunsystem i.O. ist, ist bei so kleinen Verletzungen nicht mit einer Infektion zu rechnen. Außerdem spürt mein eine Infektion (heiß, geschwollen, Schmerz etc.) und dann sollte man sowieso zum Arzt, zum Piercer nur wenn er medizinischen Background hat.
Innerhalb von zig Jahrmillionen hat sich unser Körper evolutorisch mit seinem Immunsystem einen Biomechanismus zugelegt, der so effizient und perfekt arbeitet, dass man da mit sämtlichem Mittelchen/Methoden nicht mithalten kann. Warum soll ich das getrocknete Wundsekret wegkratzen oder wegspülen – das ist verrückt! Unser Immunsystem reagiert nicht grundlos und macht so eine Barriere. Das ist der erste Schritt eines natürlichen Heilungsverlaufes. Das Schmuckstück sitzt dann fest und entlang dem Stichkanal bilden sich neue, junge Epithelzellen. Wenn ich das Schmuckstück losreiße, reißen auch wieder viele der neuen Zellen weg – klar dass die Heilungen Wochen und Monate dauern bei dem Vorgehen. Normale Reinigung ohne rumnackeln und Schorf wegspülen reicht völlig. Dieser natürliche Wundverschluß ist 1000mal besser als jeder Verband, Pflaster oder Desinfektionsmitteln. Vorsichtshalber nach dem Duschen Octenisept drübersprühen ist ok, wenn keine initiale Infektion vorliegt ist m.E. die Heilprognose ohne dieses Rumgetue schneller und günstiger.
2) Thema Betäubungsmittel
Wenn ein Piercer, der kein Arzt ist oder als medizinischer Fachmann keine ärztliche Weisung dazu hat, eine Betäubung mit einer Spritze setzt, dann handelt er illegal! Das ist gesetzlich so geregelt und das ist auch gut so. Es geht nicht darum ob man die Spritze richtig setzt, das kann fast jeder irgendwann. Es geht darum, dass Medikamente bzw hier BTM weder intravenös noch intramuskulär ohne ärztliche Anordnung gegeben werden dürfen (einige Ausnahmen gibt’s für Diabetiker etc, das hat aber nix mit Piercing zu tun). Auch betäubende Salben haben m.E. hier nichts verloren, da sie nur stören und logischerweise in die offene Wunde gelangen… und da gehört ein topisches Medikament per Definition eben nicht hin. Ein anderer Punkt ist, dass ich glaube, wer nicht bereit ist den dazugehörigen Schmerz zu ertragen, soll sich auch kein Piercing machen. Und das hat nix mit harter Kerl/ hart Frau etc zu tun. Ich galube, wenn einem die Psyche und der eigene Körper sagt: „Ich hab Angst davor, ich will das nicht“, dann sollte man auf diese innere Stimme hören. Oder will man etwa nur einem Modetrend hinterherlaufen oder sich einem Gruppenzwang beugen ohne es wirklich selbst zu wollen. Wer’s will, hält’s aus!
Ok, das ist meine persönliche Meinung und ich weiß, viele denken da anders. Ich akzeptiere das, find es aber bescheuert.
3) Theme Hygiene und Sterilität in Piercingstudios
Sorry liebe Piercing-Profis… hier wird mir etwas zu viel Budenzauber veranstaltet. Man merkt einfach, dass es hier an wissenschaftlicher oder technischer Ausbildung mangelt (bei vielen, nicht bei allen). Es werden pyrogen- und keimfreie Einmalwerkzeuge verwendet und alles andere wird im Autoklaven sterilisiert…. lächerlich! Nicht weil das keine guten Methoden wären, sondern weil sie im Kontext eines Piercingstudios sinnlos sind. Das sind Methoden wie sie in OP Sälen verwendet werden, und auch nur hier machen sie Sinn. Denn hier wird ALLES so steril gehalten, vor allem auch die Umgebungsluft. Entsprechende Luftanlagen, die filtern und sterilisieren und für einen laminaren Luftfluss über dem Patienten sorgen kosten viele 100.000,-€ wenn nicht mehr. Daher findet man sie auch in Krankenhäusern und nicht in Piercingstudios. Hier wird eine Sterilität vorgegaukelt, die gar nicht vorhanden ist und m.E. auch nicht nötig ist. Klar lieber übervorsichtig, aber ich glaube, das ist ein Marketingthema bei Euch. Mit solchen schrägen Argumenten hält man die Leute davon ab es selbst zu tun und sich das Geschäft zu verderben. Ein Beispiel: Wenn diese Sterilität bei derartigen Verletzungen nötig wäre, dann würden täglich viele tausend Leute an den Folgen eines Schnittes, den man sich beim Zwiebel- oder Fleischschneiden geholt hat, sterben. Mit dieser Art Marketing kann man natürlich auch andere Preise verlangen. Wie ist es sonst zu erklären, dass ein Piercing im Schnitt über hundert Euro kostet… für max 30 min. Arbeit und ein paar Euro Materialeinsatz. In dieser Branche würde etwas weniger Vernebelung und etwas mehr standardisierte Ausbildung ganz gut tun. Also liebe Piercing-Träger, wer die Grundsätze der Wundversorgung und des keimarmen Arbeitens versteht und ein bisschen Ahnung von Anatomie hat, kann mit einfachen Mitteln Piercings genauso gefahrlos stechen wie für teuer Geld im Studio. M.E. sollte man das Geld nicht beim Piercer, sondern VORHER beim Arzt lassen und sich mal ein Blutbild machen lassen und vom Arzt erklären lassen, ob das Immunsystem gerade fit ist oder nicht und ob andere individuelle Gründe gegen das Piercing sprechen. Das würde das individuelle Infektionsrisiko tatsächlich senken, aber diesen Vorschlag hab ich noch von keinem Piercer gehört.
KLAR, gibt’s es viele gute Gründe ins Studio zu gehen: Wenn man selbst nicht an die Stelle rankommt, keinen kennt der es machen kann und dem man vertraut oder man es sich selbst nicht zutraut. Das hat aber alles mehr mit Psyche, Beratung und Händchenhalten zu tun… und nix mit sterilem Arbeiten.
Ok liebe Leute, ich weiß, dass meine Thesen hier einigen von Euch ziemlich sauer aufstoßen werden. Daher meine Bitte: Keine Beleidigungen und persönlichen Angriffe! Ich habe nicht beabsichtigt irgendwen persönlich oder in seiner Berufsehre anzugreifen, auch wenn meine Äußerungen hart sind. Für gute Gegenargumente – sachlich und fachlich – bin ich jedoch dankbar. Ich bin der letzte, der sich von guten Argumenten nicht eines besseren belehren lässt…. wär nett! Danke!
Lieben Gruß von mir und meinem neuen Prinzen!
Mucy