Zitat:Original geschrieben von Jexec
hast du ein keuschheitsgelübte abgelegt oder für was benötigt man sowas? würde mich mal interessieren
Die Frage ist, wie alt bist Du? Bist Du verheiratet? Und am allerwichtigsten: Wenn ja, wie lange?
Wir Männer neigen dazu in der Öffentlichkeit allen zu sagen, wie toll doch unser Sexleben ist und wie glücklich wir mit unserer Frau sind. Aber die Wahrheit sieht so aus, dass sich nach ein paar Jahren Eheleben eine Routine einschleicht und das Sexleben langweilig wird, wenn man nichts dagegen unternimmt.
Wer erinnert sich nicht gerne an die Gefühle, als wir unsere Angebetete (und jetzige Ehefrau) zum ersten mal vor vielen Jahren ausgeführt haben? Ein gutes Essen in romantischem Restaurant bei Kerzenlicht, wir haben ihr Blumen geschenkt, den Tisch zurecht gerückt, die Tür aufgehalten, ihr aus und in den Mantel geholfen, ihr Komplimente gemacht. Alleine der Gedanke an sie hat uns einen wohligen Klumpen in der Magengegend entstehen lassen.
Und wie haben wir reagiert, als sie uns nach all dem Aufwand nicht "rangelassen" hat und mehr als ein Abschiedskuss vor der Haustüre nicht drinlag? ist sie etwa in unserer Achtung gesunken? Nein, im Gegenteil! Sie ist in unserer Achtung gestiegen.
Und jetzt? Jetzt, nach ein paar Ehejahren? Wann haben wir unsere Frau in letzter Zeit zu einem romantischen Essen ausgeführt oder ihr Blumen geschenkt? (Von speziellen kalendarischen Anlässen mal abgesehen)?
Die Frauen merken natürlich, wie die Ehe langweilig geworden ist. Dummerweise suchen sie aber den Fehler bei sich selbst: Bin ich zu dick geworden? Hab' ich zuviel Cellulitis? Zuviele Falten?
Der Grund für die sich einstellende Langeweile liegt aber nicht bei den Frauen sondern in erster Linie bei uns Männern.
Das Problem dabei ist, wir Männer sind genetisch bedingt Jäger. Der Weg ist das Ziel. Wir interessieren uns für das, was wir erreichen wollen und nicht haben. Wenn wir's mal haben, dann interessiert es uns nicht mehr. Und je schwerer es ist, das Ziel zu erreichen, um so mehr Anstrengungen unternehmen wir und umso grösser das Glücksgefühl, wenn wir's schlussendlich erreicht haben.
Nach welchem Fussballspiel fühlen sich die Kicker des HSV wohl glücklicher? Wenn Sie in einem zähen Kampf mit letzter Kraft ein 2:1 gegen Bayern München erzielt haben oder wenn Sie in einem lockeren Trainingsmatch den FC Buxdehude mit 12:0 in Grund und Boden gestampft haben?
Wir Männer sind bereit und gewillt, sehr viel Kraft, Energie, Zeit und Geld zu investieren, um die Frau unserer Träume zu erobern.
Etwas weniger romantisch dafür realistischer formuliert: Wir wollen unseren Schwanz in sie stecken und abspritzen. Und um dieses Ziel zu erreichen, sind wir so ziemlich alles bereit zu tun.
Ist dieses Ziel mal erreicht, lässt das Interesse zwangsläufig nach. Nicht umsonst geben Müttern ihren Töchtern immer den Rat, den Freund möglichst lange "zappeln" zu lassen und es ihm nicht zu leicht zu machen, um ihn bei der "Stange zu halten." (letzteres ist nicht wörtlich gemeint :-) )
Ist man erst mal verheiratet, so ist die Traumfrau fast immer und jederzeit verfügbar. Es besteht also keine Veranlassung mehr, viel Energie darin zu investieren, sie zu "erobern". Somit passiert genau das, was ich eingangs beschrieben habe: Die Frau wird für den Mann sexuell uninteressant und das Liebesleben schläft ein.
Natürlich ist der Mann weiterhin sexuell aktiv. Aber er fokusiert seine Erotik nicht mehr auf seine Frau sondern masturbiert mit der Fantasie nach einem Abenteuer mit einem Pin-Up-Girl, der Filmschauspielerin aus dem Film von heute Abend, dem Model aus der Unterwäsche-Reklame oder dem Jungen Mädchen, vom Strandbad gestern Nachmittag.
Natürlich würde kein Mann dies jemals zugeben. Genau so wenig, wie er sich eingestehen würde, dass seine Ehe eingeschlafen ist. Aber beides ist Tatsache. Zumindest in 99% der Fälle.
Wie passt ein Keuschheitsgürtel (KG) oder etwas ähnliches wie ein Peniskorb oder CB3000 etc. hier ins Spiel?
Nun, das wichtigste: So ein Ding lässt sich nur mit einem Schlüssel öffnen und den Schlüssel besitzt die
eine Frau.
Rein technisch gesehen verhindert ein KG das Fremdgehen. Aber das ist nur die Spitze des Eisberges.
Etwas tiefer: Er verhindert, dass ein Mann masturbiert und sich somit sexuellen Fantasien hingibt.
Aber auch das ist noch nicht das Wesentliche:
Wesentlich ist, dass der Mann nach einigen Tagen der erzwungenen sexuellen Enthaltsamkeit erkennt, dass der einzige Weg seiner sexuellen Befriedigung über seine Frau führt. Denn nur wenn die ihn aufschliesst, kann der Mann seine Lust ausleben. Und: Die Frau wird dafür etwas verlangen
Auf einmal ist die Frau also nicht mehr das jederzeit verfügbare Hausmütterchen, das auf Kommando die Beine spreizt sondern wir müssen etwas dafür tun, um mit ihr zu schlafen. Das Ziel ist also weiter in die Ferne gerückt, schwieriger zu erreichen und - ihr merkt schon, worauf ich hinaus will - wird somit wieder interessant.
Wir sprechen hier also schlussendlich weniger von einer
technischen Wirkung eines KG's sondern vielmehr von der
psychologischen Wirkung auf die Psyche des Mannes.
Klassischer Weise läuft eine Beziehung, in der der Mann von seiner Frau (oder allgemein: der Schlüsselhalterin) eingesperrt ist in drei Phasen ab:
1. Phase (0-7 Tage): Der Mann rebelliert. Er vermisst seine Freiheit. Wahrscheinlich war er sich gar nie bewusst, wie gewöhnt er daran ist, an sich (auch unbewusst) rumzuspielen. Das ist nun vorbei. Ohne Masturbation sind auch keine Masturbations-Fantasien mehr möglich.
Die Frau wird von ihm sexuelle Aufmerksamkeit verlangen, die der Mann anfangs noch verweigert oder nur wiederwillig befriedigt.
2. Phase (7-21 Tage): Mit steigendem "Druck" der Libido, wird sich beim Mann langsam die Erkenntnis durchsetzen, dass er den Wünschen seiner Frau besser nachkommt, wenn er zu einem Orgasmus gelangen will. Dies geschieht anfangs nur widerwillig aber nach etwa 2 Wochen wendet sich das Blatt:
Bisher war Sex für den Mann im wesentlichen eine möglichst kurze Geschichte. Wie's die Amis umschreiben: "Wham, bam, thank you, mam".
Neuerdings bedeutet Sex, dass er lange uns ausgibig seine Frau massiert, streichelt küsst, leckt etc.
Da er nicht mehr auf seine Ejakulation fixiert ist, ist dies seine einzige Möglichkeit, Sexualität zu erleben.
Der Mann entdeckt in dieser Phase eine neue Seite in sich selbst. Eine weibliche Seite. Er entdeckt, dass Sexualität nicht unbedingt zu einem Orgasmus führen muss, sondern dass es auch schön ist, seine Partnerin nach allen Regeln der Kunst zu liebkosen.
Er wird also die Momente der zärtlichen Zweisamkeit herbeisehnen und somit zum ersten mal sein der Hochzeitsnacht seiner Partnerin genau das geben, was sie so lange vermisst hat. Sie wird es lieben und - erstaunlich aber wahr: Er auch!
Natürlich gerät er dadurch in die Zwickmühle, denn die lustvolle Erotik mit seiner Frau steigert seine Libido und somit die sexuelle Frustration, der er ausgesetzt ist.
Andererseits wieder: Je stärker sein Thestosteron-Spiegel steigt und je sexuell frustrierter er ist, umso mehr wünscht er sich die erotischen Spielerein mit seiner Frau. Der Mann ersetzt also seinen physischen sexuellen Druck psychische Befriedigung.
Und damit gelangt der Mann in einen ähnlichen psychischen Zustand wie zum Zeitpunkt der Verliebtheit vor der Ehe. Er beginnt wieder, seine Frau zu lieben, zu begehren.
Nun einen kleinen Unterschied zu damals gibt es schon: Damals, als sie ihn nach dem romantischen Besuch im Restaurant mit einem Kuss abgespeist hatte, konnte er nach Hause gehen und sich wenigstens physische Erleichterung verschaffen. Heute geht das nicht mehr :-)
Für die Frau ist diese Situation natürlich der Himmel auf Erden. Sie wird auch schnell erkennen, dass sie besseren Sex hat, je sexuell frustrierter ihr Mann ist. Sie wird also schnell lernen, ihren Mann möglichst lange in diesem Zustand des "Begehrens" zu halten.
Nun, in der Realität wird sie ihrem Mann alle 2-6 Wochen einen Orgasmus gönnen.
Aber spinnen wir den Gedanken mal weiter, was passiert, wenn sie es nicht tut. Hier kommen wir allerdings bereits in Bereiche des Sado-Massochismus
3. Phase: Verweilt ein Mann etwa 1-1/2 bis 2 Monate ohne Ejakulation, geschieht psychologisch betrachtet etwas auf den ersten Blick unverständliches. Doch der Reihe nach:
Nach den ersten 1-2 Wochen der Keuschheit wird der Mann verständlicher Weise sehr geil. Er reagiert auf alle weiblichen Reize, seien es die Models im Bademoden-Katalog, die Bikini-Girls am Strand etc.
Jegliche auch noch so kleinen erotischen Signale - und davon gibt's in unserer modernen Gesellschaft reichlich - führen zu einer Erektion.
Nach besagten 45-60 Tagen nun hört dies auf! Der Mann hat im Unterbewusstsein antizipiert, dass nur die eigene Frau, die Schlüsselhalterin, ihm sexuelle Erleichterung verschaffen kann, keine andere Frau. Somit konzentriert sich seine gesamte erotische Fantasie, sein ganzes Verlangen, seine ganzen Begierden auf diese eine Frau.
Du kannst ihm dann eine nackte Claudia Schiffer ins Bett legen, er wird nicht auf sie reagieren. Aber die entblösste Brust seiner Frau lässt ihn ausflippen.
Klingt irgendwie verrückt aber im Endeffekt ist dies die absolut beste Situation für beide Partner: Der Mann ist mit der (für ihn) schönsten und erotischsten Frau der Welt verheiratet, wird sie abgöttisch lieben und verehren und alles für sie tun.
Die Vorteile für die Frau liegen wohl auf der Hand
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Kommen wir zurück auf den Boden der (medizinischen) Realität:
Nach spätestens 2 Monaten ist beim Mann keine Luststeigerung mehr zu erwarten. Der Grund ist einfach: Die Produktion von Sperma ist biochemisch betrachtet ein ausserordentlich aufwendiger und - aus Sicht des Körperhaushaltes - teurer Prozess. Die Hoden werden also die Produktion von Sperma einstellen, wenn das "Lager voll" ist und die Energie sparen.
Mal abgesehen davon: Sexuelle Enthaltsamkeit führt grundsätzlich dazu, dass die Energien an anderer Stelle im Körper zur Verfügung stehen. Die chinesische Medizin (Tao) empfielt für Männer um 40 eine Ejakulation alle 14 Tage, ab 50 einmal im Monat um vermehrt geistige Frische und Gesundheit zu erhalten. Das ist allerdings umstritten, denn die westliche Medizin empfiehlt möglichst häufige Orgasmen, um die Prostata regelmässig zu "spülen" und somit Krankheiten vorzubeugen. Woran man nun glaubt, muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Spätestens nach 3 Monaten ist mit Enthaltsamkeit aber aus medizinischer Sicht Schluss denn dann läuft man Gefahr, dass sich das Ejakulat in der Prostata verhärtet (eine Konsistenz wie saure Milch annimmt) und dies kann zu ernsthaften Problemen führen. Die nächste Ejakulation dürfte dann recht schmerzhaft sein. Wird das Ejakulat zu verhärtet, ist eine Ejakulation überhaupt nicht mehr möglich und dann hilft nur noch ein Entfernen der Prostata und Schluss ist mit Sex bis zum Lebensende :nene:
Soweit also eine Mischung aus eigener Erfahrung (bis Phase 2) und einer Zusammenfassung dessen, was ich über das Thema in den letzten Jahren auf dem Internet zusammengegoogelt habe.
Fazit: KGs sind ein sehr effektives Spielzeug um eine eingeschlafene Beziehung wieder in Gang zu bringen und bei beiden Partnern wieder neue (alte) Lust zu wecken. Aber übertreiben darf man's halt nicht.